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Ina Deter Ich sollte eigentlich ein Junge werden... Kritik

Ina Deter Ich sollte eigentlich ein Junge werden...

Letztes Update: 29. August 2024

Vorstellung und Kritik von Ina Deters Album 'Ich sollte eigentlich ein Junge werden...' aus dem Jahr 1977. Erfahren Sie mehr über die 9 einzigartigen Tracks und die besondere Note, die Ina Deters Musik auszeichnet.

Ina Deter: Ich sollte eigentlich ein Junge werden... – Eine tiefgründige Reise durch Emotionen und Identität

Das Album Ich sollte eigentlich ein Junge werden... von Ina Deter, das 1977 erschien, ist ein bemerkenswertes Werk in der deutschen Musiklandschaft. Mit einer Mischung aus Chanson und Liedermacherkunst bietet es eine tiefgründige Auseinandersetzung mit Themen wie Identität, Emotionen und zwischenmenschlichen Beziehungen. In diesem Artikel möchte ich Ihnen das Album vorstellen und eine kritische Betrachtung der einzelnen Tracks vornehmen.

Einführung in das Album

Ina Deter, eine der prägendsten Figuren der deutschen Musikszene, hat mit Ich sollte eigentlich ein Junge werden... ein Album geschaffen, das sowohl musikalisch als auch textlich überzeugt. Die 12" Vinyl enthält neun Tracks, die eine Gesamtlaufzeit von etwa 32 Minuten haben. Jeder Song erzählt eine eigene Geschichte und trägt zur Gesamtatmosphäre des Albums bei.

Track-by-Track Analyse

1. Ich bin ein Rätsel aus zwei Silben

Der Eröffnungstrack Ich bin ein Rätsel aus zwei Silben setzt den Ton für das gesamte Album. Mit einer Laufzeit von 3:24 Minuten ist der Song eine introspektive Betrachtung der eigenen Identität. Die Melodie ist eingängig, und Deters Stimme transportiert eine Mischung aus Melancholie und Selbstbewusstsein. Der Text ist poetisch und lässt Raum für Interpretation, was den Hörer dazu einlädt, sich tiefer mit den eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen.

2. …und friere innerlich

Der zweite Track, …und friere innerlich, dauert 3:14 Minuten und thematisiert emotionale Kälte und Isolation. Die Instrumentierung ist minimalistisch, was die Wirkung der Worte verstärkt. Deter schafft es, mit wenigen Mitteln eine intensive Atmosphäre zu erzeugen, die den Hörer in ihren Bann zieht. Der Song ist ein Paradebeispiel für ihre Fähigkeit, komplexe Emotionen in einfache, aber wirkungsvolle Worte zu fassen.

3. Sein Schweigen hat mich oft gekränkt!

Mit Sein Schweigen hat mich oft gekränkt! (3:12 Minuten) widmet sich Deter den Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen. Der Song ist eine Anklage gegen das Schweigen und die fehlende Kommunikation, die oft zu Missverständnissen und Verletzungen führt. Die Melodie ist melancholisch, und Deters Stimme bringt die Verletzlichkeit und den Schmerz, den sie beschreibt, eindrucksvoll zum Ausdruck.

4. Manchmal

Der vierte Track, Manchmal, ist mit 3:03 Minuten einer der kürzeren Songs auf dem Album. Er behandelt die Unsicherheiten und Zweifel, die jeder Mensch manchmal verspürt. Die Melodie ist sanft und beruhigend, was im Kontrast zu den eher nachdenklichen Texten steht. Dieser Gegensatz macht den Song besonders interessant und vielschichtig.

5. Wenn du so bist wie dein Lachen

Mit Wenn du so bist wie dein Lachen (3:06 Minuten) bringt Deter eine positive Note ins Album. Der Song ist eine Liebeserklärung und beschreibt die Freude und das Glück, das man in einer Beziehung finden kann. Die Melodie ist fröhlich und beschwingt, und Deters Stimme strahlt Wärme und Zuneigung aus. Es ist ein erfrischender Kontrast zu den eher melancholischen Tönen der vorherigen Tracks.

Der Titeltrack: Ballade von der I.D. (Ich sollte eigentlich ein Junge werden)

Der Titeltrack Ballade von der I.D. (Ich sollte eigentlich ein Junge werden) ist mit 5:02 Minuten der längste Song auf dem Album und bildet das Herzstück des Werks. Hier setzt sich Deter intensiv mit ihrer eigenen Identität und den Erwartungen der Gesellschaft auseinander. Der Song ist eine kraftvolle und bewegende Ballade, die sowohl musikalisch als auch textlich beeindruckt. Die Instrumentierung ist reichhaltig und unterstützt die emotionale Tiefe des Textes. Deter singt mit einer Intensität, die den Hörer nicht unberührt lässt.

7. Du tust mir leid

Der siebte Track, Du tust mir leid, dauert 2:58 Minuten und ist eine scharfe Kritik an einer Person, die Deter enttäuscht hat. Der Song ist direkt und unverblümt, und die Melodie unterstreicht die Dringlichkeit und den Ärger, den sie empfindet. Es ist ein kraftvoller Song, der zeigt, dass Deter keine Angst hat, ihre Gefühle offen zu zeigen und auszusprechen.

8. Ich will dir eben mal was sagen

Mit Ich will dir eben mal was sagen (5:10 Minuten) kehrt Deter zu einem introspektiveren Ton zurück. Der Song ist eine Art Monolog, in dem sie ihre Gedanken und Gefühle offenbart. Die Melodie ist ruhig und nachdenklich, was den Text in den Vordergrund rückt. Es ist ein sehr persönlicher Song, der den Hörer dazu einlädt, sich mit den eigenen Gedanken und Gefühlen auseinanderzusetzen.

9. Für meine Mutter

Der abschließende Track, Für meine Mutter, ist mit 2:36 Minuten der kürzeste Song auf dem Album. Es ist eine liebevolle Hommage an Deters Mutter und ein bewegender Abschluss des Albums. Die Melodie ist sanft und beruhigend, und Deters Stimme strahlt Wärme und Zuneigung aus. Es ist ein wunderschöner und emotionaler Abschluss, der das Album auf eine positive Note beendet.

Fazit

Ina Deters Ich sollte eigentlich ein Junge werden... ist ein beeindruckendes Album, das sowohl musikalisch als auch textlich überzeugt. Jeder Song erzählt eine eigene Geschichte und trägt zur Gesamtatmosphäre des Albums bei. Deter schafft es, komplexe Emotionen und Themen in einfache, aber wirkungsvolle Worte zu fassen, und ihre Stimme transportiert eine Mischung aus Melancholie, Selbstbewusstsein und Wärme. Das Album ist eine tiefgründige Auseinandersetzung mit Identität, Emotionen und zwischenmenschlichen Beziehungen und ein Muss für jeden Liebhaber von Chanson und Liedermacherkunst.

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