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Hannes Wader Ich hatte mir noch soviel vorgenommen

Hannes Wader Ich hatte mir noch soviel vorgenommen

Letztes Update: 24. Juli 2024

Hannes Waders Album 'Ich hatte mir noch soviel vorgenommen' aus dem Jahr 1971 bietet acht emotionale und tiefgründige Tracks. Das Musik-Magazin gibt eine detaillierte Vorstellung und Kritik zu jedem einzelnen Song.

Hannes Wader: Ich hatte mir noch soviel vorgenommen – Eine tiefgründige Reise durch das Album

Das Album "Ich hatte mir noch soviel vorgenommen" von Hannes Wader, erschienen im Jahr 1971, ist ein Meisterwerk der deutschen Singer-Songwriter-Szene. Mit seinen acht Tracks auf einer 12" Vinyl bietet es eine emotionale und musikalische Vielfalt, die auch nach über fünf Jahrzehnten nichts von ihrer Faszination verloren hat.

Die Entstehung des Albums

Hannes Wader, ein Name, der in der deutschen Musikszene für tiefgründige Texte und eingängige Melodien steht, veröffentlichte "Ich hatte mir noch soviel vorgenommen" zu einer Zeit, als die Welt im Wandel war. Die 70er Jahre waren geprägt von politischen Umbrüchen und gesellschaftlichen Veränderungen. Wader, der selbst ein kritischer Beobachter seiner Zeit war, ließ diese Einflüsse in seine Musik einfließen.

Track-by-Track Analyse

1. Charley

Der erste Track "Charley" eröffnet das Album mit einer melancholischen Melodie und tiefgründigen Texten. Mit einer Länge von 5:34 Minuten nimmt Wader den Hörer mit auf eine Reise durch die Gedankenwelt eines Mannes, der mit seinen eigenen Dämonen kämpft. Die sanften Gitarrenklänge und Waders markante Stimme schaffen eine Atmosphäre, die zum Nachdenken anregt.

2. Eine, die du nicht kennst

Mit "Eine, die du nicht kennst" folgt ein fast siebenminütiges Stück, das von unerfüllter Liebe und Sehnsucht erzählt. Wader gelingt es, die Emotionen in seinen Texten so authentisch zu vermitteln, dass man sich als Hörer direkt angesprochen fühlt. Die Melodie ist eingängig, aber nicht aufdringlich, und unterstützt die melancholische Stimmung des Songs perfekt.

3. Steh doch auf, du armer Hund

"Steh doch auf, du armer Hund" ist ein weiterer Höhepunkt des Albums. Mit einer Länge von 6:19 Minuten erzählt Wader die Geschichte eines Mannes, der sich aus seiner Lethargie befreien muss. Die Texte sind direkt und unverblümt, was dem Song eine besondere Intensität verleiht. Die musikalische Untermalung ist dabei eher zurückhaltend, was den Fokus auf die Worte legt.

4. Hör auf, Mädchen

Der vierte Track "Hör auf, Mädchen" ist mit 4:34 Minuten einer der kürzeren Songs des Albums. Hier zeigt Wader seine Fähigkeit, Geschichten in kompakten und prägnanten Texten zu erzählen. Die Melodie ist leicht und beschwingt, was einen interessanten Kontrast zu den eher ernsten Themen der vorherigen Songs bildet.

5. Aufgewachsen auf dem Lande

Mit "Aufgewachsen auf dem Lande" kehrt Wader zu seinen Wurzeln zurück. Der Song, der 5:45 Minuten dauert, ist eine Hommage an das einfache Leben auf dem Land. Die Texte sind nostalgisch und voller Wärme, während die Melodie eine ländliche Idylle heraufbeschwört. Es ist ein Stück, das zum Träumen einlädt und gleichzeitig eine gewisse Melancholie in sich trägt.

6. Monika

"Monika" ist ein weiterer emotionaler Höhepunkt des Albums. Mit einer Länge von 4:25 Minuten erzählt Wader die Geschichte einer Frau, die in ihrem Leben viele Herausforderungen meistern muss. Die Texte sind einfühlsam und berührend, während die Melodie eine sanfte, fast tröstende Wirkung hat. Es ist ein Song, der unter die Haut geht und lange nachklingt.

7. Arschkriecher-Ballade

Die "Arschkriecher-Ballade" ist mit 5:20 Minuten ein satirischer und kritischer Blick auf die Gesellschaft. Wader nimmt hier kein Blatt vor den Mund und prangert die Heuchelei und den Opportunismus an. Die Melodie ist dabei eher schlicht gehalten, was den Fokus auf die bissigen und scharfsinnigen Texte legt. Es ist ein Song, der zum Nachdenken anregt und gleichzeitig unterhält.

Der Titeltrack: Ich hatte mir noch soviel vorgenommen

Der letzte und längste Track des Albums, "Ich hatte mir noch soviel vorgenommen", ist mit 9:10 Minuten ein episches Finale. Hier zeigt Wader noch einmal all seine Fähigkeiten als Songwriter und Geschichtenerzähler. Die Texte sind tiefgründig und reflektieren über verpasste Chancen und unerfüllte Träume. Die Melodie ist dabei melancholisch und unterstützt die nachdenkliche Stimmung des Songs perfekt. Es ist ein würdiger Abschluss eines großartigen Albums.

Musikalische Vielfalt und textliche Tiefe

Was "Ich hatte mir noch soviel vorgenommen" so besonders macht, ist die Kombination aus musikalischer Vielfalt und textlicher Tiefe. Wader gelingt es, in jedem Song eine eigene kleine Welt zu erschaffen, die den Hörer in ihren Bann zieht. Die Melodien sind eingängig, aber nie banal, und die Texte sind poetisch und tiefgründig. Es ist ein Album, das man immer wieder hören kann und dabei immer neue Facetten entdeckt.

Einfluss und Bedeutung

Das Album "Ich hatte mir noch soviel vorgenommen" hat nicht nur Hannes Waders Karriere maßgeblich geprägt, sondern auch die deutsche Musiklandschaft beeinflusst. Es ist ein Werk, das auch heute noch relevant ist und viele junge Künstler inspiriert. Waders Fähigkeit, persönliche und gesellschaftliche Themen in seinen Songs zu verarbeiten, macht ihn zu einem der bedeutendsten Singer-Songwriter Deutschlands.

Fazit

Hannes Waders "Ich hatte mir noch soviel vorgenommen" ist ein zeitloses Meisterwerk, das auch nach über fünf Jahrzehnten nichts von seiner Faszination verloren hat. Die Kombination aus tiefgründigen Texten und eingängigen Melodien macht dieses Album zu einem Muss für jeden Liebhaber von Singer-Songwriter-Musik. Es ist ein Werk, das zum Nachdenken anregt, Emotionen weckt und lange nachklingt. Wenn du auf der Suche nach einem Album bist, das sowohl musikalisch als auch textlich überzeugt, dann ist "Ich hatte mir noch soviel vorgenommen" genau das Richtige für dich.

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