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Reinhard Mey Ich wollte wie Orpheus singen Kritik

Reinhard Mey Ich wollte wie Orpheus singen

Letztes Update: 24. Juli 2024

Das Album 'Ich wollte wie Orpheus singen' von Reinhard Mey erschien 1967 und umfasst 16 Tracks. In unserer Kritik beleuchten wir die Highlights und Besonderheiten dieser Vinyl-Schallplatte, die sowohl musikalisch als auch textlich überzeugt.

Reinhard Meys Album "Ich wollte wie Orpheus singen" – Eine Zeitreise in die 60er Jahre

Reinhard Mey, ein Name, der in der deutschen Musikszene untrennbar mit tiefgründigen Texten und eingängigen Melodien verbunden ist. Sein Album "Ich wollte wie Orpheus singen" aus dem Jahr 1967 markiert einen wichtigen Meilenstein in seiner Karriere. Dieses Werk, das auf Vinyl mit 16 Tracks erschien, bietet eine faszinierende Mischung aus persönlichen Geschichten, gesellschaftlichen Beobachtungen und poetischen Reflexionen.

Die Bedeutung des Titelsongs

Der Titelsong "Ich wollte wie Orpheus singen" eröffnet das Album und setzt den Ton für die folgenden Stücke. Mit einer Laufzeit von 2:24 Minuten ist es ein kurzes, aber kraftvolles Lied. Meys Wunsch, wie der mythische Sänger Orpheus zu singen, spiegelt seine Ambitionen und seine Liebe zur Musik wider. Der Song ist eine Hommage an die Kraft der Musik und ihre Fähigkeit, Herzen zu berühren und Geschichten zu erzählen.

Eine Reise durch die Großstadt

Mehrere Lieder des Albums, wie "Frühling in der Großstadt" und "Großstadt 8 Uhr früh", zeichnen ein lebendiges Bild des urbanen Lebens in den 60er Jahren. Mey beschreibt die Hektik und die Einsamkeit der Stadt, aber auch ihre Schönheit und die kleinen Momente des Glücks, die man dort finden kann. Diese Lieder sind nicht nur musikalisch ansprechend, sondern auch literarisch wertvoll, da sie die Atmosphäre und die Gefühle der Zeit einfangen.

Frühling in der Großstadt

"Frühling in der Großstadt" ist mit 2:08 Minuten eines der kürzeren Stücke des Albums, aber es schafft es dennoch, eine ganze Welt in wenigen Zeilen zu malen. Meys Beobachtungen sind präzise und poetisch, und die Melodie unterstreicht die Leichtigkeit und Frische des Frühlings.

Großstadt 8 Uhr früh

Mit 2:33 Minuten ist "Großstadt 8 Uhr früh" etwas länger und bietet eine andere Perspektive auf das Stadtleben. Hier beschreibt Mey die morgendliche Hektik und die Menschenmassen, die sich durch die Straßen bewegen. Es ist ein Lied über die Anonymität und die Schnelllebigkeit des urbanen Lebens, aber auch über die kleinen Momente der Ruhe und des Innehaltens.

Persönliche und emotionale Lieder

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Albums sind die persönlichen und emotionalen Lieder, die Meys Fähigkeit zeigen, tief in die menschliche Seele zu blicken. Songs wie "Und für mein Mädchen" und "Fast ein Liebeslied" sind intime Porträts von Liebe und Beziehungen. Sie sind ehrlich und berührend, ohne kitschig zu wirken.

Und für mein Mädchen

"Und für mein Mädchen" ist mit 3:04 Minuten ein Liebeslied, das von Zärtlichkeit und Hingabe spricht. Meys Stimme und die einfache, aber effektive Instrumentierung machen dieses Lied zu einem Highlight des Albums. Es ist ein Lied, das die Zuhörer in eine Welt der Romantik und des Vertrauens entführt.

Fast ein Liebeslied

Mit 3:12 Minuten ist "Fast ein Liebeslied" etwas länger und komplexer. Es ist ein Lied über die Höhen und Tiefen einer Beziehung, über die kleinen Missverständnisse und die großen Versöhnungen. Meys Texte sind ehrlich und direkt, und die Melodie unterstützt die emotionale Tiefe des Liedes.

Gesellschaftliche Beobachtungen

Reinhard Mey ist bekannt für seine scharfsinnigen gesellschaftlichen Beobachtungen, und dieses Album ist keine Ausnahme. Lieder wie "Das Lied von der Straßenbahn" und "Das Lied von der Zeitung" bieten kritische Einblicke in die Gesellschaft der 60er Jahre. Meys Texte sind oft ironisch und humorvoll, aber immer mit einem ernsten Unterton.

Das Lied von der Straßenbahn

Mit 3:17 Minuten ist "Das Lied von der Straßenbahn" ein humorvolles, aber auch nachdenkliches Lied über das alltägliche Leben und die kleinen Dramen, die sich in öffentlichen Verkehrsmitteln abspielen. Meys Beobachtungen sind scharf und präzise, und die Melodie ist eingängig und leicht zu merken.

Das Lied von der Zeitung

"Das Lied von der Zeitung" ist mit 3:50 Minuten eines der längeren Stücke des Albums und bietet eine kritische Auseinandersetzung mit den Medien und ihrer Rolle in der Gesellschaft. Meys Texte sind bissig und ironisch, und die Melodie unterstützt die satirische Stimmung des Liedes.

Historischer Kontext und musikalische Einflüsse

Das Album "Ich wollte wie Orpheus singen" erschien 1967, in einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels und der musikalischen Innovation. Die 60er Jahre waren geprägt von politischen Umbrüchen, kulturellen Revolutionen und neuen musikalischen Strömungen. Meys Musik spiegelt diese Zeit wider, sowohl in ihren Themen als auch in ihrem Stil.

Musikalisch ist das Album von verschiedenen Einflüssen geprägt, darunter Chanson, Folk und Pop. Meys klare, warme Stimme und seine geschickte Gitarrenarbeit sind die zentralen Elemente, aber auch andere Instrumente und Arrangements tragen zur Vielfalt des Albums bei. Die Produktion ist klar und direkt, ohne überflüssige Effekte, was die Texte und Melodien in den Vordergrund stellt.

Fazit: Ein zeitloses Meisterwerk

Reinhard Meys Album "Ich wollte wie Orpheus singen" ist ein zeitloses Meisterwerk, das auch heute noch relevant und berührend ist. Die Mischung aus persönlichen Geschichten, gesellschaftlichen Beobachtungen und poetischen Reflexionen macht dieses Album zu einem wichtigen Werk in der deutschen Musikgeschichte. Meys Fähigkeit, komplexe Gefühle und Gedanken in einfache, aber kraftvolle Worte zu fassen, ist beeindruckend und macht dieses Album zu einem Muss für jeden Musikliebhaber.

Wenn Sie auf der Suche nach Musik sind, die sowohl unterhaltsam als auch tiefgründig ist, dann ist "Ich wollte wie Orpheus singen" von Reinhard Mey genau das Richtige für Sie. Dieses Album bietet eine faszinierende Reise in die 60er Jahre und zeigt die zeitlose Kraft der Musik, Geschichten zu erzählen und Herzen zu berühren.

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