Letztes Update: 24. Juli 2024
Reinhard Meys Album 'Die Story' von 1990 wird hier ausführlich vorgestellt und kritisiert. Das Album umfasst 14 Tracks, darunter bekannte Titel wie 'Ich wollte wie Orpheus singen' und 'Mein Achtel Lorbeerblatt'.
Reinhard Mey, ein Name, der in der deutschen Musikszene seit Jahrzehnten einen festen Platz hat, veröffentlichte 1990 das Album "Die Story". Dieses Werk ist mehr als nur eine Sammlung von Liedern; es ist eine Reise durch das Leben und die Gedankenwelt eines der bedeutendsten Singer-Songwriter Deutschlands. Mit einer Mischung aus tiefgründigen Texten und eingängigen Melodien hat Mey ein Album geschaffen, das sowohl alte Fans begeistert als auch neue Hörer in seinen Bann zieht.
Das Album "Die Story" umfasst eine beeindruckende Bandbreite an Themen. Von persönlichen Erlebnissen über gesellschaftliche Beobachtungen bis hin zu philosophischen Reflexionen – Mey lässt keinen Aspekt des Lebens unberührt. Jeder Track erzählt eine eigene Geschichte, die den Hörer zum Nachdenken anregt und oft auch zum Schmunzeln bringt. Besonders hervorzuheben sind dabei Lieder wie "Ich wollte wie Orpheus singen" und "Ankomme Freitag, den 13.", die mit ihrer lyrischen Tiefe und musikalischen Raffinesse überzeugen.
Ein genauerer Blick auf die einzelnen Tracks des Albums zeigt die Vielseitigkeit von Reinhard Mey. Der Opener "Ich wollte wie Orpheus singen" ist ein perfektes Beispiel für Meys Fähigkeit, persönliche Sehnsüchte und Träume in Musik zu verwandeln. Mit einer Laufzeit von nur 2:24 Minuten schafft es der Song, eine ganze Welt der Emotionen zu vermitteln.
Ein weiteres Highlight ist "Menschenjunges", ein Lied, das sich mit der Unschuld und den Herausforderungen des Erwachsenwerdens auseinandersetzt. Mit einer Länge von 5:23 Minuten ist es einer der längeren Tracks auf dem Album und bietet reichlich Raum für Meys poetische Erzählweise.
Musikalisch bleibt Reinhard Mey seinem Stil treu, der durch akustische Gitarren und sanfte Melodien geprägt ist. Die Arrangements sind schlicht, aber effektiv, und lassen den Texten den nötigen Raum, um zu wirken. Besonders auffällig ist die Verwendung von Harmonien und Melodien, die oft an Volkslieder erinnern und eine gewisse Zeitlosigkeit vermitteln.
Ein gutes Beispiel hierfür ist der Track "Beim Blättern in den Bildern meiner Kindheit". Die sanften Gitarrenklänge und die melancholische Melodie schaffen eine nostalgische Atmosphäre, die perfekt zu den Erinnerungen passt, die Mey in diesem Lied teilt.
Interessanterweise enthält das Album "Die Story" auch eine Reihe von französischen Liedern, die Meys Vielseitigkeit und seine Liebe zur französischen Kultur unterstreichen. Titel wie "Heureux qui comme Ulysse" und "Tous mes chemins" zeigen eine andere Seite des Künstlers und bieten eine willkommene Abwechslung zu den deutschen Tracks.
Diese französischen Lieder sind nicht nur musikalisch ansprechend, sondern auch textlich tiefgründig. Sie behandeln Themen wie Liebe, Freundschaft und das Leben selbst, und zeigen, dass Mey auch in einer anderen Sprache seine poetische Ader nicht verliert.
Reinhard Mey ist bekannt dafür, dass er in seinen Liedern oft gesellschaftliche und politische Themen anspricht. Auch auf "Die Story" finden sich solche Lieder. "Diplomatenjagd" und "Alle Soldaten woll'n nach Haus" sind Beispiele für Meys kritischen Blick auf die Welt und seine Fähigkeit, komplexe Themen in eingängige Melodien zu verpacken.
Diese Lieder sind nicht nur musikalisch ansprechend, sondern auch inhaltlich relevant. Sie regen zum Nachdenken an und zeigen, dass Musik mehr sein kann als nur Unterhaltung – sie kann auch ein Mittel zur Reflexion und zum Protest sein.
Ein weiterer wichtiger Aspekt von "Die Story" sind die persönlichen Reflexionen, die Mey in seinen Liedern teilt. Titel wie "Mein Berlin" und "Mein Apfelbäumchen" geben Einblicke in das Leben und die Gedankenwelt des Künstlers. Diese Lieder sind oft sehr intim und berührend, und zeigen eine verletzliche Seite von Mey, die in seinen früheren Werken nicht immer so deutlich zu erkennen war.
Besonders "Mein Berlin" ist ein Lied, das durch seine persönliche Note und die Liebe zum Detail besticht. Mey beschreibt seine Heimatstadt mit einer solchen Wärme und Zuneigung, dass man als Hörer das Gefühl hat, selbst durch die Straßen Berlins zu schlendern.
Insgesamt ist "Die Story" ein Album, das die Vielseitigkeit und das Talent von Reinhard Mey eindrucksvoll unter Beweis stellt. Mit einer Mischung aus persönlichen Erlebnissen, gesellschaftlichen Beobachtungen und philosophischen Reflexionen hat Mey ein Werk geschaffen, das sowohl musikalisch als auch textlich überzeugt.
Für jeden, der sich für die Kunst des Singer-Songwritings interessiert, ist "Die Story" ein absolutes Muss. Es zeigt, dass Reinhard Mey nicht nur ein begnadeter Musiker, sondern auch ein herausragender Geschichtenerzähler ist. Mit diesem Album hat er ein weiteres Kapitel in seiner beeindruckenden Karriere geschrieben und einmal mehr bewiesen, warum er zu den Großen der deutschen Musikszene gehört.
Reinhard Mey ist ein bekannter Name in der Welt der Singer-Songwriter. Sein Album "Die Story" ist ein weiterer Meilenstein in seiner Karriere. Es zeigt seine Fähigkeit, Geschichten durch Musik zu erzählen. Wenn Sie mehr über seine Werke erfahren möchten, empfehle ich Ihnen, einen Blick auf die Rezension zu Reinhard Mey Edition Francaise Volume 6 zu werfen. Diese bietet tiefere Einblicke in seine französischen Lieder und deren Bedeutung.
Ein weiteres bemerkenswertes Album von Reinhard Mey ist "Aus meinem Tagebuch". Diese Sammlung von Liedern gibt Ihnen einen persönlichen Einblick in seine Gedanken und Erlebnisse. Mehr dazu finden Sie in der Reinhard Mey Aus meinem Tagebuch Albumkritik. Es ist faszinierend zu sehen, wie er alltägliche Beobachtungen in poetische Texte verwandelt.
Für Fans von Live-Aufnahmen ist das Album "Klaar Kiming: Live" ein Muss. Diese Live-Performance zeigt Reinhard Mey in seiner besten Form und fängt die Magie seiner Konzerte ein. Weitere Details finden Sie in der Reinhard Mey Klaar Kiming: Live Albumkritik. Es ist eine großartige Möglichkeit, die Atmosphäre seiner Auftritte zu erleben, auch wenn Sie nicht persönlich dabei sein können.
