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Franz Josef Degenhardt: Friedenslieder

Franz Josef Degenhardt Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Josef Degenhardt

Letztes Update: 31. August 2024

Franz Josef Degenhardts Album 'Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Josef Degenhardt' aus dem Jahr 1987 bietet eine eindrucksvolle Sammlung von neun Friedensliedern, die sowohl musikalisch als auch textlich überzeugen.

Franz Josef Degenhardt: Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Josef Degenhardt

Franz Josef Degenhardt, ein Name, der in der deutschen Liedermacher-Szene untrennbar mit politischem Engagement und kritischen Texten verbunden ist. Sein Album "Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Josef Degenhardt" aus dem Jahr 1987 ist ein eindrucksvolles Zeugnis seiner künstlerischen und politischen Haltung. In diesem Werk setzt sich Degenhardt intensiv mit dem Thema Frieden auseinander und liefert dabei eine scharfsinnige Analyse der gesellschaftlichen und politischen Zustände seiner Zeit.

Ein Album voller Tiefe und Bedeutung

Das Album "Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Josef Degenhardt" umfasst neun Tracks, die sich thematisch um den Frieden und die Kritik an Krieg und Gewalt drehen. Der Titelsong "Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n" eröffnet das Album mit einer klaren Botschaft: Degenhardt verweigert sich dem Mitmarschieren und Mitmachen in kriegerischen Auseinandersetzungen. Mit einer Laufzeit von 3:23 Minuten ist dieser Song ein kraftvoller Auftakt, der den Ton für das gesamte Album setzt.

Die Sprache der Mörder

Der zweite Track, "Ja, das ist die Sprache der Mörder", ist mit nur 59 Sekunden der kürzeste Song des Albums. Trotz seiner Kürze hinterlässt er einen bleibenden Eindruck. Degenhardt kritisiert hier die verharmlosende und manipulative Sprache, die oft in Kriegszeiten verwendet wird, um Gewalt zu rechtfertigen. Diese kurze, aber prägnante Aussage zeigt Degenhardts Fähigkeit, komplexe Themen auf den Punkt zu bringen.

Wolgograd: Eine musikalische Reise

Mit "Wolgograd" nimmt Degenhardt seine Hörer mit auf eine musikalische Reise in die russische Stadt, die während des Zweiten Weltkriegs Schauplatz einer der blutigsten Schlachten war. Der Song dauert 6:47 Minuten und zeichnet ein eindringliches Bild von den Schrecken des Krieges und den Narben, die er hinterlässt. Degenhardts eindringliche Stimme und die melancholische Melodie verstärken die emotionale Wirkung dieses Liedes.

In den guten alten Zeiten

"In den guten alten Zeiten" ist ein weiterer langer Track mit einer Laufzeit von 6:10 Minuten. Hier reflektiert Degenhardt nostalgisch über vergangene Zeiten, stellt aber gleichzeitig die Frage, ob diese wirklich so gut waren. Mit einer Mischung aus Ironie und Ernsthaftigkeit hinterfragt er die Verklärung der Vergangenheit und fordert seine Hörer auf, kritisch über die Gegenwart nachzudenken.

ZĂĽndschnĂĽre-Song: Ein Aufruf zum Widerstand

Der "Zündschnüre-Song" ist mit 4:54 Minuten ein kraftvoller Aufruf zum Widerstand gegen Unterdrückung und Gewalt. Degenhardt verwendet hier das Bild der Zündschnur, um die explosive Stimmung und das Potenzial für Veränderung zu verdeutlichen. Die dynamische Melodie und der eindringliche Text machen diesen Song zu einem der Höhepunkte des Albums.

Unser Land: Eine kritische Bestandsaufnahme

Mit "Unser Land" liefert Degenhardt eine kritische Bestandsaufnahme der politischen und gesellschaftlichen Zustände in Deutschland. Der Song dauert 7:00 Minuten und zeichnet ein düsteres Bild von einem Land, das sich in einer Krise befindet. Degenhardt ruft dazu auf, nicht wegzusehen, sondern aktiv zu werden und für eine bessere Zukunft zu kämpfen.

Denkbar ist aber auch immer noch

"Denkbar ist aber auch immer noch" ist mit 2:08 Minuten ein kurzer, aber intensiver Song, der die Möglichkeit von Veränderung und Hoffnung thematisiert. Degenhardt zeigt hier, dass trotz aller Widrigkeiten immer noch Raum für Hoffnung und positive Veränderung besteht. Dieser Song ist ein ermutigender Abschluss des Albums und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

Der anachronistische Zug oder Freiheit, die sie meinen

Der vorletzte Track, "Der anachronistische Zug oder Freiheit, die sie meinen", ist mit 7:52 Minuten der längste Song des Albums. Hier setzt sich Degenhardt kritisch mit dem Begriff der Freiheit auseinander und hinterfragt, welche Freiheit tatsächlich gemeint ist. Mit scharfsinnigen Beobachtungen und einer eindringlichen Melodie fordert er seine Hörer auf, über die wahre Bedeutung von Freiheit nachzudenken.

Befragung eines Kriegsdienstverweigerers

Der letzte Track des Albums, "Befragung eines Kriegsdienstverweigerers", dauert 3:59 Minuten und thematisiert die schwierige Entscheidung, den Kriegsdienst zu verweigern. Degenhardt schildert die moralischen und ethischen Dilemmata, mit denen Kriegsdienstverweigerer konfrontiert sind, und zeigt gleichzeitig Respekt und Bewunderung für ihren Mut. Dieser Song rundet das Album ab und hinterlässt einen nachdenklichen und tiefgründigen Eindruck.

Fazit: Ein zeitloses Meisterwerk

Franz Josef Degenhardt hat mit "Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Josef Degenhardt" ein zeitloses Meisterwerk geschaffen, das auch heute noch relevant ist. Seine kritischen Texte und eindringlichen Melodien regen zum Nachdenken an und fordern dazu auf, sich aktiv für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen. Dieses Album ist ein Muss für jeden, der sich für politische Musik und die deutsche Liedermacher-Szene interessiert.

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Franz Josef Degenhardt ist bekannt für seine kritischen und tiefgründigen Lieder. Sein Album "Diesmal werd’ ich nicht mit ihnen zieh’n: Friedenslieder von und mit Franz Josef Degenhardt" ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür. In diesem Werk setzt er sich intensiv mit Themen wie Frieden und Gerechtigkeit auseinander. Seine Texte sind poetisch und anklagend zugleich, was die Hörer zum Nachdenken anregt.

Ein weiteres bemerkenswertes Album von Degenhardt ist "Franz Josef Degenhardt Sie kommen alle wieder, oder?". Auch hier zeigt er seine Fähigkeit, gesellschaftliche Missstände aufzugreifen und musikalisch zu verarbeiten. Die Lieder sind geprägt von einer melancholischen Grundstimmung, die durch Degenhardts markante Stimme verstärkt wird. Franz Josef Degenhardt Sie kommen alle wieder, oder? bietet eine tiefgehende Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und der Gegenwart.

Ein weiteres Highlight in der Welt der Liedermacher ist das Album "Konstantin Wecker Till Eulenspiegel". Wecker, ein Zeitgenosse von Degenhardt, ist ebenfalls bekannt fĂĽr seine kritischen Texte und seine musikalische Vielseitigkeit. In "Till Eulenspiegel" verbindet er historische Figuren mit aktuellen Themen, was dem Album eine besondere Tiefe verleiht. Konstantin Wecker Till Eulenspiegel ist ein Muss fĂĽr jeden, der sich fĂĽr anspruchsvolle Musik interessiert.

Auch Wenzel hat mit seinem Album "Wenzel Viva la poesía" ein Werk geschaffen, das in die gleiche Kerbe schlägt. Seine Lieder sind poetisch und gleichzeitig politisch, was sie besonders hörenswert macht. Wenzel gelingt es, mit einfachen Mitteln große Emotionen zu erzeugen und seine Hörer in den Bann zu ziehen. Wenzel Viva la poesía ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Musik als Mittel der gesellschaftlichen Kritik genutzt werden kann.