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Vorstellung und Kritik des Albums 'Da müssen wir durch'

Franz Josef Degenhardt Da müssen wir durch: Ein musikalisches Erlebnis

Letztes Update: 07. März 2025

In unserem Artikel stellen wir das Album 'Da müssen wir durch' von Franz Josef Degenhardt vor und nehmen eine kritische Analyse vor. Erfahren Sie mehr über die Themen und die musikalische Umsetzung dieses bedeutenden Werkes.

Franz Josef Degenhardt: "Da müssen wir durch" – Ein Album zwischen Melancholie und Gesellschaftskritik

Ein Werk aus der Feder eines politischen Liedermachers

Mit "Da müssen wir durch" veröffentlichte Franz Josef Degenhardt am 13. Oktober 1987 eines seiner eindringlichsten Alben. Der Titel allein lässt bereits erahnen, dass es sich um ein Werk handelt, das sich mit den Widrigkeiten des Lebens auseinandersetzt. Degenhardt, bekannt für seine scharfsinnigen Texte und seine unverwechselbare Stimme, bleibt auch hier seiner Linie treu. Das Album umfasst zehn Tracks, die sich thematisch zwischen persönlicher Reflexion und gesellschaftspolitischer Analyse bewegen. Es ist ein Werk, das sowohl musikalisch als auch inhaltlich tief berührt und zum Nachdenken anregt.

Der Titelsong: "Da müssen wir durch"

Der gleichnamige Song "Da müssen wir durch (beobachtete Beerdigung)" bildet den Abschluss des Albums und ist mit einer Länge von über sieben Minuten der längste Track. Hier zeigt sich Degenhardt von seiner besten Seite: Er erzählt eine Geschichte, die von Verlust, Resignation und dem unausweichlichen Lauf des Lebens handelt. Die musikalische Untermalung ist zurückhaltend, fast minimalistisch, was den Fokus auf die Worte lenkt. Der Song ist ein Paradebeispiel für Degenhardts Fähigkeit, komplexe Emotionen in einfache, aber kraftvolle Worte zu fassen.

Ein Blick auf die musikalische Vielfalt

Musikalisch bietet "Da müssen wir durch" eine beeindruckende Bandbreite. Von ruhigen Balladen wie "Ich laß dich ..." bis hin zu rhythmischeren Stücken wie "Am Spion" zeigt Degenhardt, dass er nicht nur ein Meister der Worte, sondern auch ein vielseitiger Musiker ist. Besonders hervorzuheben ist "Treiben, Gleiten, Treiben", ein fast hypnotisches Stück, das mit seiner Länge von über sieben Minuten Raum für musikalische Experimente lässt. Die Arrangements sind durchweg schlicht gehalten, was den Texten den nötigen Raum gibt, um zu wirken.

Gesellschaftskritik in Reinform

Franz Josef Degenhardt war nie ein Künstler, der sich vor politischen Themen scheute, und "Da müssen wir durch" macht da keine Ausnahme. Songs wie "Reiter wieder an der schwarzen Mauer" und "Von der Fahne" sind deutliche Kommentare zu gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen der 1980er Jahre. Degenhardt gelingt es, Kritik zu üben, ohne belehrend zu wirken. Stattdessen lädt er Sie ein, sich selbst ein Bild zu machen und die Welt durch seine Augen zu sehen.

Persönliche Geschichten und universelle Themen

Neben der Gesellschaftskritik finden sich auf dem Album auch sehr persönliche Stücke. "Onkel Richard" ist ein Lied, das von familiären Erinnerungen und der Vergänglichkeit des Lebens erzählt. Es ist ein Beispiel dafür, wie Degenhardt es schafft, das Private mit dem Universellen zu verbinden. Diese Mischung aus Intimität und Allgemeingültigkeit macht das Album so besonders und zeitlos.

Ein Album, das zum Nachdenken anregt

"Da müssen wir durch" ist kein Album, das Sie nebenbei hören können. Es fordert Ihre Aufmerksamkeit und Ihre Bereitschaft, sich mit den Texten auseinanderzusetzen. Doch genau das macht den Reiz aus. Degenhardt zwingt Sie, innezuhalten und über Themen nachzudenken, die oft im Alltag untergehen. Es ist ein Werk, das auch nach mehr als drei Jahrzehnten nichts von seiner Aktualität verloren hat.

Die Bedeutung des Albums im Gesamtwerk

Im Kontext von Franz Josef Degenhardts Gesamtwerk nimmt "Da müssen wir durch" eine besondere Stellung ein. Es ist ein Album, das sowohl musikalisch als auch inhaltlich reifer wirkt als viele seiner früheren Werke. Gleichzeitig bleibt es seiner typischen Handschrift treu. Für Fans des Künstlers ist es ein unverzichtbarer Bestandteil seiner Diskografie, für Neulinge ein idealer Einstieg in die Welt eines der bedeutendsten Liedermacher Deutschlands.

Fazit: Ein Meisterwerk der Liedermacherkunst

Mit "Da müssen wir durch" hat Franz Josef Degenhardt ein Album geschaffen, das sowohl musikalisch als auch inhaltlich überzeugt. Es ist ein Werk, das Sie fordert, aber auch belohnt. Die Mischung aus persönlicher Reflexion, gesellschaftlicher Analyse und musikalischer Vielfalt macht es zu einem der stärksten Alben des Künstlers. Wenn Sie bereit sind, sich auf die Texte und die Musik einzulassen, werden Sie ein Album entdecken, das Sie lange begleiten wird.

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Das Album "Da müssen wir durch" von Franz Josef Degenhardt bietet eine beeindruckende Sammlung von Liedern, die tief in die Seele blicken lassen. Es ist ein Werk, das sowohl alte als auch neue Fans anspricht. Die Texte sind poetisch und politisch zugleich, was Degenhardt zu einem einzigartigen Künstler macht. Wenn Sie mehr über seine anderen Werke erfahren möchten, empfehle ich Ihnen den Artikel über Franz Josef Degenhardt … spielt vor den Schmuddelkindern. Dort finden Sie weitere Einblicke in seine musikalische Reise.

Ein weiteres bemerkenswertes Album von Degenhardt ist "Franz Josef Degenhardt Aus dem Tiefland". Auch hier zeigt er seine Fähigkeit, komplexe Themen in eingängige Melodien zu verpacken. Die Kritik zu diesem Album finden Sie in unserem Artikel Franz Josef Degenhardt Aus dem Tiefland. Es lohnt sich, einen Blick darauf zu werfen, um die Tiefe seiner Werke besser zu verstehen.

Für Fans von politisch engagierter Musik ist auch das Album "Franz Josef Degenhardt Väterchen Franz" ein Muss. Die Lieder sind kraftvoll und bewegend. Sie können mehr darüber in unserer Franz Josef Degenhardt Väterchen Franz Kritik lesen. Dieses Album zeigt einmal mehr, warum Degenhardt als einer der großen Liedermacher unserer Zeit gilt.